"Pay or Okay" erklärt: Wie dich Websites zwingen, für Datenschutz zu bezahlen

Forced Consent & Consent Bypass
 /  Tue, 09.04.2024 - 11:00

Sogenannte Pay-or-Consent-Systeme sind in Europa auf dem Vormarsch. Zunächst von journalistischen Websites eingeführt, die unter dem Verlust von Werbeeinnahmen an große Tech-Plattformen litten, übernahm Meta im November 2023 den Ansatz für Instagram und Facebook. In diesem Video erklären wir, was es damit auf sich hat und warum dieser Ansatz gefährlich für die freie Einwilligung im Internet ist.

Im November 2023 führte Meta ein kostenpflichtiges Abonnement für Instagram- und Facebook-Nutzer:innen ein, die nicht getrackt werden wollen. Damit reagierte das Unternehmen auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Juli 2023, in dem der Umgang von Meta mit Nutzer:innendaten für illegal erklärt wurde. Anstatt diese nun um ihre Zustimmung zu bitten, zwingt das Unternehmen sie jetzt, entweder eine Gebühr von bis zu 251,88 € pro Jahr zu zahlen oder zuzustimmen, dass sie für gezielte Werbung getrackt werden.

In Wirklichkeit haben die meisten Menschen keine andere Wahl, als die Verwendung ihrer Daten zu akzeptieren, wenn sie mit einer solchen Gebühr konfrontiert werden. Dabei hat die große Mehrheit kein Interesse daran, getrackt zu werden. Dies ist ein großes Problem.

Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung dieses Videos arbeitet der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) an einer verbindlichen Stellungnahme zum Thema "Pay or Okay", die darüber entscheiden wird, ob Europäer:innen weiterhin eine realistische Möglichkeit zum Schutz ihrer Privatsphäre im Internet haben werden. Sollte der Ansatz für Meta legitimiert werden, könnten Unternehmen aus allen Branchen diesem Beispiel folgen - was das Ende der echten Einwillung bedeuten würde.

In dem folgenden Video erklärt Max Schrems von noyb, was auf dem Spiel steht: